1988

Nie galoppierte Zürich schöner

Am Anfang des Mercedes-CSI standen zwei Brüder und eine Idee. Die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles gaben den Mercedes-CSI-Veranstaltern Urs und Rolf Theiler den Anstoss, einen neuen, völlig anders gelagerten Pferdesport-Anlass mitten in Zürich zu organisieren.

Obwohl sie vielerorts für ihr Vorhaben belächelt wurden, investierten die beiden 1,7 Millionen Franken in die erste Austragung auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon. Dabei ging es den Brüdern nicht darum, einfach eine weitere Springkonkurrenz auf die Beine zu stellen. Vielmehr sollte der Mercedes-CSI ein Event sein, bei dem Sport, Show und Umfeld gleichgewichtete Elemente sind und der ein breites Publikum anspricht.

Am 7. Juli 1988 war es soweit: Die offene Rennbahn Zürich Oerlikon war für über eine halbe Million Franken zu einem Reitstadion umgebaut worden - und wurde für vier Tage zum Zentrum des internationalen Springreitsports.

Das hochkarätige Teilnehmerfeld, die gelungene Show und professionelle Marketing-Massnahmen bereiteten dem Mercedes-CSI bereits im ersten Jahr einen Zuschauererfolg: Insgesamt 21'000 Leute statteten während den vier Tagen der offenen Rennbahn einen Besuch ab. Allein am Sonntag konnten 8'000 Tickets verkauft werden.

Höhepunkt rund um den Showteil bildete die buntberockte Royal Canadian Mounted Police (RCMP), welche erst nach einem Bittgang ins Kanadische Verteidigungsministerium in Ottawa und einer stolzen Entschädigung von 200'000 Franken verpflichtet werden konnte. Weitere Attraktionen waren Polo-Artisten aus Europa und Südamerika sowie Christine Stückelbergers Dressur-Quadrille.

Nicht weniger hochkarätig präsentierte sich bereits im ersten Jahr das 40 Reiterinnen und Reiter umfassende Teilnehmerfeld. Das Siegesgeld von 50'000 Franken bei der European Classic, der Hauptprüfung des Mercedes-CSI, sicherte sich der Deutsche Franke Sloothaak auf Walzerkönig, vor den beiden Franzosen Philippe Rozier auf Norton de Rhuys und Europameister Pierre Durand auf Jappeloup de Luze.

Die Ränge 6 und 7 belegten die Schweizer Markus Fuchs auf Shandor und Willi Melliger auf Corso.

Am Samstag hatte sich eines der "Traumpaare", der EM-Zweite John Whitaker auf Milton, den Sieg im Grossen Preis von Zürich und damit den Erfolg in der zweitwichtigsten Prüfung vor Peter Weinberg (BRD) auf Grannenfels und Ludger Beerbaum (BRD) auf Landlord geholt.

Bester Schweizer wurde Markus Mändli auf Porter auf dem 7. Rang.