1992

Spring-Time

Im fünften Jahr seines Bestehens erhielt der Mercedes-CSI seinen fünften Stern. Denn das viertägige Pferde-Festival, welches vom 26. bis 29. März im Hallenstadion stattfand, stellte alles bisherige in den Schatten.

"Realistisch betrachtet wird der diesjährige Mercedes-CSI kaum mehr zu überbieten sein", stellten die Organisatoren Rolf und Urs Theiler nüchtern fest. Während einige Turnierveranstalter die besten Springreiter der Welt mit Startgeldern zur Teilnahme lockten, hatten die Gebrüder Theiler dafür nur ein Lächeln übrig. Für den Mercedes-CSI sprach einmal mehr das Gesamtpreisgeld von 500'000 Franken. Dieses zog die besten Reiter der Welt wie von selbst an. 44 Reiterinnen und Reiter aus 13 Nationen massen sich in Grand-Prix', Jagden und Knock-Outs.

Darunter befanden sich mehrere Olympiasieger, Welt- und Europameister und die vollzählige 18köpfige Schweizer Elite. Erstmals überhaupt dabei waren zwei illustre und reputierte Namen: Eric Navet, der französische Welt- und Europameister mit seinem Spitzenpferd, dem im väterlichen Betrieb in der Normandie gezogenen Zuchthengst Quito de Baussy, sowie der Neuseeländer Mark Todd, zweifacher Military-Olympiasieger und inzwischen arrivierter und erfolgreicher Turnierreiter.

Kein Wunder also, strömten die Leute in Heerscharen ins Hallenstadion: Mit 31'400 Zuschauern wurde ein neuer Publikumsrekord erzielt.

Verzückt wurden die Zuschauer auch dieses Jahr vom Show-Block: Hauptrollen im spielten die King's Troop aus London im "Musical Drive", das weltbeste Dressurteam aus Deutschland in einer einstudierten Olympiaquadrille sowie die Vorstellung von Christine Stückelbergers neuem Dressur-Spitzenpferd Swarowski Diamond, in einer Musikkür.

Jan Tops hiess der vielbejubelte Sieger der mit 250'000 Franken dotierten European-Classic, des springsportlichen Hauptereignisses. Der Holländer drehte am Sonntag auf Top Gun im Stechen vor 8120 Zuschauern als einziger eine makellose Runde und verwies Vorjahressieger Franke Sloothaak mit Walzerkönig und den britischen Publikumsliebling John Whitaker mit Milton auf die Ehrenplätze.

Das beste Schweizer Resultat glückte Lesley McNaught Mändli, die auf Pirol nach einem Abwurf im ersten GP-Umgang noch Platz 7 erreichte. Im zweitwichtigsten Ereignis verpasste Willi Melliger am Freitag, als erster Schweizer Springreiter den Grand-Prix des Mercedes-CSI zu gewinnen. Der Neuendorfer bummelte auf seiner Quinta im entscheidenden zweiten Stechen zu stark, blieb zwar fehlerfrei, musste sich aber drei Strafsekunden wegen Zeitüberschreitung addieren lassen und sich mit Platz 2 begnügen. So holte sich Eric Navet auf Quito de Baussy trotz eines Refus vor dem letzten Sprung das Sieggeld von 15'000 Franken. Dritter wurde John Whitaker (Gb) auf seinem blütenweissen Schimmel Milton.