2001
Alle springen zum CSI Zürich

Eine vielfältige Veranstaltung auf Weltklasseniveau rund ums Thema Pferd: So präsentierte sich der 14. Mercedes-CSI, der vom 1. bis 4. Februar 2001 im Zürcher Hallenstadion stattfand. Der neue Sportchef Martin Walther konnte nicht nur insgesamt 43800 Zuschauer, sondern auch die 14 besten Reiter der Weltrangliste am Start begrüssen. Da die Organisatoren das Preisgeld auf die Gesamtsumme von 750'000 Franken erhöht hatten, erreichte auch das Mercedes-CSI-Budget mit 6 Millionen Franken einen neuen Rekord.
An den meisten internationalen Prüfungen führt der Parcoursbau immer wieder zu Diskussionen. Beim Mercedes-CSI versuchten die Organisatoren solche Diskussionen mit zwei Neuerungen zu verhindern.
So standen mit Paul Weier und dem Finnen Aki Ylänne erstmals zwei Parcoursbauer im Einsatz, und die Reiter erhielten beim Parcoursbau ein Mitspracherecht. "Der Mercedes-CSI hat sich durch modernen Springsport einen Namen gemacht. Diesem Ruf wollen wir weiterhin gerecht werden", begründete Mercedes-CSI-Co-Präsident Rolf Theiler die Änderungen, welche sich rückblickend bewährt haben. So meinte Weltmeister Franke Sloothaak: "Einmal mehr geht der Mercedes-CSI neue Wege. Und einmal mehr wird dieser Weg für den internationalen Springsport wegweisend sein."
Vor drei Jahren begeisterten Kamele aus der jordanischen Wüste die Zuschauer im Hallenstadion, 1999 tanzten die Mercedes-CSI-Besucher zu brasilianischen Rhythmen Samba, und vergangenes Jahr zogen die Sami aus Lappland mit 40 Rentieren und 10 Huskies die Zuschauer in ihren Bann. Auch dieses Jahr war die Mercedes-CSI-Show in ihrer Zusammensetzung einmalig, doch diesmal stand allein das Pferd im Mittelpunkt der Show: Eröffnet wurde der Showblock von ukrainischen Kosaken-Reitern, welche auf ihren Pferden halsbrecherische Akrobatik der Sonderklasse zeigten.
Danach folgten eindrucksvolle Vorführungen der Voltigegruppen aus Fehraltorf, Lütisburg und St. Gallen.
Den krönenden Abschluss bildete das Spektakel von Lorenzo. Der in der Camargue lebende Franzose übersprang - auf den Rücken zwei seiner insgesamt sechs Schimmel stehend - sogar Dreifach-Hindernisse! Trotzdem stahl am Ende eine Kuh den Pferden fast die Show: Denn zum absoluten Publikumsliebling avancierte Kuh Sybille. Dem Winterthurer Reitlehrer und Tiertrainer Bruno Isliker gelang es nämlich, Sybille einem Concurspferd gleich über Hindernisse springen zu lassen…
Ein sportlich hochstehendes Finale beendete den diesjährigen Mercedes-CSI. Der deutsche Team-Olympiasieger Ludger Beerbaum gewann mit Goldfever die neu mit 400'000 Franken dotierte Mövenpick-Classic. Beerbaum hatte allen Grund, glücklich zu sein. Der 37-jährige deutsche Teamleader gewann mit der Classic, dem Mercedes Master und dem Grossen Jagdspringen allein drei Hauptevents und zudem auch den Credit Suisse Gold Cup als erfolgreichster Turnierreiter. Nur 13 Hundertstel hinter Beerbaum wurde in der Classic der Weltmeister Rodrigo Pessoa mit seinem Hengst Baloubet du Rouet Zweiter. Auch für die Schweizer Springreiter gab es am Sonntag einen erfreulichen Abschluss: Der Schaffhauser Beat Mändli wurde auf dem Rheinländer Pozitano hervorragender Dritter und verpasste den Sieg nur um 16 Hundertstel. Dominiert wurde der Mercedes-CSI 2001 jedoch von den deutschen Reitern: Sechs der zehn internationalen Springen hat die stärkste Reitnation der letzten Jahre gewonnen. Neben Beerbaums Triplette steuerten auch Franke Sloothaak, Lars Nieberg und Helena Weinberg, die derzeit beste Amazone der Welt, je einen Sieg bei. Für die Schweiz gab es zahlreiche Ehrenplätze und durch Markus Fuchs/Edza de St. Denis und Willi Melliger/Scutt im Equipenspringen den einzigen Sieg.

