2002

Spuren der Leidenschaft

Der 15. Mercedes-CSI war wohl eine der besten aller Veranstaltungen. 13 der 15 Top-Reiter der Weltrangliste garantierten erstklassigen Reitsport, die neuen Parcoursbauer Rolf Lüdi und Heiner Fischer wurden allseits gelobt und die beiden neu geschaffenen Prüfungen Challenge (mit Reiterwechsel) und Mercedes Jump & Drive stiessen beim Publikum auf grossen Anklang.

Deshalb war es nicht überraschend, dass die Organisatoren im Hallenstadion bereits am Donnerstag insgesamt über 500'000 Besucher verzeichnen konnten. "Das Pferd ist wieder in den Mittelpunkt der Veranstaltung gerückt. Vor 15 Jahren getrauten wir uns noch nicht, mit Pferden auf den Plakaten zu werben. Jetzt stellen wir erfreut fest, dass es uns geglückt ist, das Pferd wieder zum Hauptthema des Events zu machen", meinte Co-Präsident Urs Theiler am Ende des Turniers.

Mitverantwortlich für diese Entwicklung war die einzigartige Show des französischen Pferdemagiers Jean-François Pignon, welcher die Faszination Pferd auf die insgesamt 43'800 Zuschauer überschwappen liess. Während der Pferdemensch mit seinen Schimmeln spielte und ohne Hilfsmittel Kunststücke vollbrachte, wischte manch ein Besucher eine Träne aus dem Auge. Die Harmonie mit dem Hauptakteur Pferd ging unter die Haut und war Sinnbild des Vertrauens zwischen Mensch und Tier. Zusätzliche Effekte mit Farben, Licht und Musik weckten Emotionen, welche die Spuren der Leidenschaft versinnbildlichten.

Star des Mercedes-CSI 2002 war der deutsche Europameister Ludger Beerbaum. Er gewann als erster Springreiter mit Goldfever die mit 400'000 Franken dotierte Classic zum zweiten Mal in Folge. Der Weltranglistenerste, der bereits am Samstag die erstmals durchgeführte Challenge mit Pferdewechsel für sich entschieden hatte, verwies am Sonntag im ausverkauften Hallenstadion seine überraschende Landsfrau Susanne Behring mit Arioso du Theillet auf den Ehrenplatz.

Jan Tops mit Grand Dame wurde Dritter. Einiges Pech hatten die Schweizer: Beat Mändli konnte mit seinem erst neunjährigen Oldenburger Gryfino seine Chance in der Barrage der zehn Besten nicht wahrnehmen. Beim Aufwärmen zum zweiten Umgang zog sich Gryfino eine Zerrung zu, welche die Bestätigung des überraschenden Erfolgs im Mercedes Swiss Master vom Freitag verhinderte.

Pech beklagte auch Markus Fuchs, der mit Tinka's Boy beim Warm-up gestürzt war und in der Folge im Parcours keine Chance hatte.

Der Credit Suisse Gold Cup (1 kg Gold) für den erfolgreichsten Reiter ging in den Besitz des deutschen Marcus Ehning, der Credit Suisse Grand Prix vom Donnerstag wurde vom erstmals in Zürich startenden Schweden Rolf-Göran Bengtsson auf seiner Stute Pialotta gewonnen.