2006
Pferdespiele im Hallenstadion

Die Rückkehr des Pferdesports ins neue Hallenstadion wurde mit der 18. Austragung des Mercedes-CSI vom 26. bis 29. Januar zum Triumphzug: 42'800 Zuschauer erlebten in der modernsten Veranstaltungsarena der Schweiz, die mit dem multikulturellen Anlass ihre Vielseitigkeit erstmals so richtig unter Beweis stellen konnte, erstklassigen Spitzensport mit 15 der 17 besten Springreiter der Welt.
Bereichert wurde der Weltklasse-Springsport durch vergnügliche Rahmenprüfungen sowie eine emotional geprägte Show mit einem 100-Mann-Orchester und vielen pferdesportlichen Highlights. In der Bilanzmedienkonferenz sprach das vierköpfige CSI-Präsidium mit Rolf und Urs Theiler, Reto Caviezel und Oliver Höner denn auch «vom besten CSI aller Zeiten». Das Präsidium machte aber auch Optimierungspotenzial aus: «Unser Ziel ist es, die Expo zu vergrössern und den Abreitplatz den Besuchern wieder zugänglich zu machen.»
Eine Million Franken Preisgeld und so viele Weltranglisten-Punkte wie bei sonst keinem Hallenturnier der Welt hatte die Springreiter-Elite geschlossen nach Zürich gelockt. Und es war die Irin Jessica Kürten, die über alle vier Turniertage für Hochspannung sorgte. Nachdem die 36-jährige Amazone im Credit Suisse Grand Prix am Eröffnungstag und im Mercedes Swiss Masters am Samstag siegte, war sie die erste Reiterin in der Geschichte des Mercedes-CSI, die nach zwei gewonnen Hauptprüfungen am Sonntag in der Mercedes Classic die Chance besass, den «Art on Ice Rittberger» zu gewinnen. Dieser mit 300'000 Franken dotierte Spezialpreis erhält jener Reiter, dem es gelingt, alle drei Grand Prix für sich zu entscheiden.
Doch ein Versehen ihrer Stute Quibell im Stechen der höchstdotierten Hallenspringprüfung der Welt kostete der sympathischen Irin den Sieg und damit den Jackpot. Gewonnen wurde die Mercedes Classic vom Deutschen Marcus Ehning mit Sandro Boy.
Die Schweizer Bilanz zum Auftakt des WM-Jahrs 2006 fiel auch ohne Sieg in den Hauptprüfungen erfreulich aus: Beat Mändli und Ideo du Thot sorgten mit dem 2. Rang im GP Credit Suisse für das beste Ergebnis aus Schweizer Sicht und Christina Liebherr konnte sich in allen Grossen Preisen klassieren. Als Team gewannen Liebherr und Mändli ausserdem die Challenge, die beliebte Prüfung mit Pferdewechsel, die in diesem Jahr erstmals als «Länderkampf» ausgetragen wurde. Sie setzten sich dabei gegen das deutsche Duo mit Weltcup-Siegerin Meredith Michaels Beerbaum und Europameister Marco Kutscher durch.
Doch nicht nur im Sport, auch in der diesjährigen Show – einer von Mercedes-CSI präsentierten Weltpremiere – war es die Harmonie zwischen Mensch und Pferd, welche die Zuschauer beeindruckte.
Im Mittelpunkt standen Darbietungen aus den Reitsport-Disziplinen Fahren, Dressur und Western Riding, live untermalt mit raffinierten Arrangements, gespielt von 100 professionellen Musikern der Swiss Army Band. Ausserdem gab es ein Wiedersehen mit Publikumsliebling Bruno Isliker und seiner springenden Kuh Sybille, die mit 77 cm einen neuen Hochsprung-Weltrekord für Kühe aufstellte.

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